Hamburg: Kalorienfresser Städtetrip
40.000 gezählte Schritte, Flow Yoga, eine 3,5stündige Radtour, 7,5 Kilometer Joggingrunde und 20 Schwimmbahnen im Hotelpool ließen den Citytrip nach Hamburg in einem anderen Licht erscheinen. Natürlich wurde nicht nur gesportelt: Speicherstadt, Shopping, Musical, Hafen und Pornokaraoke waren auch dabei!
„Mix it“ lautete das Motto für unseren 4-tägigen Aufenthalt in der Hansestadt und so wurde Städtereise mit Aktivurlaub gemischt. Denn Städtereise ist nicht gleich Städtereise.
Freitag, 23.10.2015
Gefolgen sind wir mit dem 2. Morgenflug von Airberlin ab Wien um 8:50 Uhr.
Am Hamburger Flughafen nehmen wir die SBahn und fahren zu unserem 5* Sterne Hotel – Hotel Park Hyatt Hamburg – und Checken ein.
Das Hotel liegt mitten im Zentrum, an der Mönckebergstraße (Nähe Hauptbahnhof) und so liegen einige Sehenswürdigkeiten quasi ums Eck. Wir laufen einfach mal drauf los. Das wunderschöne Rathaus erreichen wir beispielsweise nach 15 Minuten Fußmarsch.
Weiter geht es in die Speicherstadt. Wir spazieren durch den weltgrößten zusammenhängenden Lagerkomplex, über die charakteristischen genieteten Bogenbrücken, vorbei an der wuchtigen Backsteingotik und verwinkelten Fleete.
In einigen der Hallen werden nach wie vor Waren gelagert. Ansonsten beherbergen die Bauten Agenturbüros, Ausstellungen und Kunstsammlungen und geben der Speicherstadt einen faszinierenden Flair zwischen Kunst, Kultur und Szeneviertel.
Wir flanieren weiter zum Hafen an der Elbe, in die unmittelbare Nachbarschaft. Die Möwen kreischen über uns, es ist windig, Containerschiffe schippern an historischen Windjammern und Ausflugsschiffen vorbei. Hamburg, so wie ich es mir vorgestellt habe.
In Stricker’s Kehr Wieder Spitz am Sandtorkai wärmen wir uns auf. Es gibt knusprig, herzhaft belegten Flammkuchen und ein Glas Wein. Dabei blicken wir auf an- und ablegende Schiffe jeder Größe und Art, sowie auf die vorgelagerte Insel auf der sich die beiden Musiktheater befinden, in denen weltbekannte Musicals tagtäglich aufgeführt werden.
Nach einem kurzen Powernap im Hotel fühlen wir uns fit für den Abend. Die Runde um die Außenalster ist laut Internetforen Hamburgs beliebteste Laufstrecke. Und wenn wir schon im Urlaub laufen, dann wohl an der schönsten oder zu mindestens beliebtesten Strecke. Wir starten beim Cafe „Cliff“ und laufen rund um die Alster auf planierten gut beschilderten und beleuchteten Sandwegen. Das Panorama ist wunderschön: Wasser, Segelboote, Dämmerung. Nach 7,5 Kilometer sind wir wieder am Startpunkt und hungrig.
Nachdem ich Vegetarier (kein Fleisch, kein Fisch) bin und mein Reisebegleiter keinen Fisch mag (essenstechnisch also eher beide verkehrt in Hamburg) entscheiden wir uns für ein Burgerlokal.
In diversen Hamburg Blogs stoßen wir immer wieder auf die Brookly Burger Bar, angeblich einer der 10 besten Burgerbuden in der Stadt und nicht weit weg von unserem Hotel. Na bitte. Unbedingt Tisch rechtzeitig reservieren. Das Lokal ist klein und gerade ziemlich in. Es gibt zwei Essenssitzungen (17.30 und 20.15 Uhr).
Der Stil des Restaurants gefällt uns sehr gut. Man muss halt mögen, dass man mit wildfremden Leuten quasi an einem Tisch sitzt, es ist laut und gedrängt, aber trotzdem lässig. Von den Burgern waren wir aber beide nicht so begeistert, schon gut, aber wir hatten als Messlatte die Burger von Said the butcher to the cow, Burgerlokal im 1. Wiener Gemeindebezirk, und die Burger sind wirklich der Hammer.
Samstag, 24.10.2015
Vormittags geht es ins hippe Schanzenviertel. Hipp deshalb weil sich hier schmucke Boutiquen, kleine Cafés, Antiquitätenläden und Pubs nebeneinander auffädeln. Die Nähe zur Universität tut mit den dazugehörigen Studenten das seine.
Das Yoga Studio von Nadine passt perfekt dazu.
Damn Good Yoga ist eine zeitgenössische Yoga-Form: Dynamisch, urban, ungezwungen und überhaupt nicht dogmatisch. Die Inspiration liegt im Power Yoga, Vinyasa Flow und Yin Yoga.
Meine 75 Minuten sind anstrengend und wohltuend zu gleich. Das liebevoll gestaltetes Studio liegt direkt im Grindelviertel, ist durch seine Lage im Hinterhof jedoch wunderbar ruhig und wie eine kleine Oase im Großstadttrubel. Die übrigen Teilnehmer freuen sich über den österreichischen Gastteilnehmer und nehmen mich nett in ihre Runde auf.
(Zum Damn Good Yoga Studio und Nadine wird es nächste Woche nochmal eine extra Geschichte geben, denn Nadine hat mich sehr beeindruckt).
Shopping darf bei keinem Städtetrip fehlen. Sport hin oder her. Beim Flanieren durch die Einkaufsstraßen hatte unser Schrittezähler aber ohnehin allerhand aufzuzeichnen. Wir starten am berühmten Jungfernstieg und spazieren am Neuen Wal, Hamburgs erste Adresse wenn es um Luxusshopping geht, entlang. Der Ottonormalverbraucher shoppt dann dem Geldbörserl angepasst am Besten in der Mönckebergerstraße. Von Galeria Kaufhof, C&A, Peek & Cloppenburg, Anson’s und Zara, Goertz, Sportcheck, Karstadt oder Massimo Dutti uvm. findet man auf dem Boulevard was das Herz begehrt.
Die Reeperbahn ist ja das Must-see für einen Touristen. Und ich bin natürlich auch gespannt wie das Hamburger Vergnügungs- und Rotlichtviertel in St. Pauli aussieht. Ganz ehrlich: ich war enttäuscht. Reine Touriabzocke und nix Spannendes. Die Clubs (bestimmt nicht alle) sind alt und schmuddelig. Die Mädchen an der Stange großteils unmotiviert (wer kann es ihnen verdenken), nicht schön (liegt im Auge des Betrachters) und die Getränke wahnsinnig überteuert (weiß man eh, trotzdem sind 36 Euro für 1 Piccolo Flascherl noname Prosecco heftig).
Auf die Herbertstraße darf ich als Frau ja nicht, das wäre vielleicht schon noch spannend gewesen. Im Nachhinein hätten wir eine Führung buchen sollen oder uns eine Show ansehen sollen (Transvesti, Burlesque, …..). Das wäre jetzt so mein Tipp für die Reeperbahn.
Weihnachtsmarkt St. Pauli: Und noch ein Tipp (von einer Hamburgerin bekommen): Im Winter gibt es in St. Pauli auch einen Weihnachtsmarkt. Da gibts neben Weihnachtsschmuck und Glühwein Sexspielzeug und Stripeinlagen. Besonders interessant hört sich das Spiel „Pornokaraoke“ an, dabei werden im Weihnachtszelt Pornos auf Leinwand gezeigt – ohne Ton – und Besucher dürfen das dann synchronisieren.
Sonntag, 26.10.2015
Der frühe Vogel fängt den Wurm heißt es. In unserem Fall eher fängt den Fisch. Der Besuch des Fischmarktes am Sonntag gehört einfach dazu. Obwohl die Überwindung um 5 Uhr morgens das Bett zu verlassen, mit Aussicht auf Fischgeruch, lautes Marktgeschrei, sich drängenden Menschenmassen und nebeliges Wetter, sehr groß war. Vielleicht hätten wir unsere Reeperbahn-Tour doch auf die frühen Morgenstunden ausdehnen und wie manch andere sozusagen volé am Fischmarkt die Nacht ausklingen lassen sollen.
Egal. Der Fischgeruch stört nicht, das Geschrei der Händler ist lustig, die Menschenmassen verhalten sich ruhig und vom nebeligen Wetter bekommen wir in der Markthalle nichts mit. Die Live-Band spielt um 6.30 Uhr Red Hot Chilli Peppers, dazu gibt’s Bier und Cider inkl. frischer Crepes (Fischbrötchen mögen wir ja beide nicht) Hamburg at its best.
Gefaulenzt wird auch sonntags nicht: Von der Alster über den Jungfernstieg bis zur Speicherstadt – bei „Hamburg Kompakt“ erleben wir alles, was Hamburg so zu bieten hat. Und zwar per Rad.
Die Tour dauert 3,5 Stunden und führt an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei: Vom Rathaus bis zur Reeperbahn, Landungsbrücken, Elbphilharmonie bis zum Michel – wir klappern alles auf unserem Vintagebike ab und haben dabei jede Menge Spaß.
Das Musical gehört zu Hamburg wie das Wiener Schnitzel in Wien. Muss man also probieren. Passend zum Sportaspekt unserer Reise sehen wir uns Das Wunder von Bern an. Man muss nicht fußballaffin sein um das Stück zu mögen. Die Geschichte ist kurzweilig, das Bühnenbild beeindruckend, die Inszenierung toll. Gesang und Musik runden die berührende Geschichte perfekt ab.
Highlight: Das Abendprogramm beginnt eigentlich schon mit dem Übersetzen von den Landungsbrücken zum Theater im Hafen auf der anderen Elbseite mit einem Musicalshuttle per Schiff. (kostenlos)
Montag, 27.10.2015
Um die Kalorien beim mehrstündigen Brunch samt Sekt brauchen wir uns keine Sorgen machen, denn noch vor dem Frühstück nutzen wir das hoteleigene Sportstudio Club Olympus Spa & Fitness. Highlight dabei der 20 Meter lange Indoorpool, ein eigener Yogaraum und der gut ausgestatteter Fitnessbereich.
Die luftigen Pancakes mit Ahornsirup, das deftige Schinken/Käseomlette, das Buttercroissant, den Ziegenkäse mit Feigenchutney, das Lachsbrötchen und das Glas Rieslingsekt beim ausgiebigen Frühstück im Park Hyatt haben wir uns redlich verdient. (Für Nicht-Hotelgäste gibt es übrigens die Möglichkeit Sonntags zum Brunch zu kommen).
Hamburg von oben bei Traumwetter lassen wir uns nicht entgehen und so geht es rauf auf Hamburgs Wahrzeichen Nr. 1 – den Michel. Die evangelische Hauptkirche Sankt Michaelis, genannt „Michel“, ist die bekannteste Kirche Hamburgs.
Den Nachmittag verbringen wir zu Wasser. Allerdings nicht rudernd (was durchaus seinen Charme hätte) sondern schippernd. Während der einstündigen Fahrt auf einem Traditionsschiff erleben wir den Charme der Alster und der Bauwerke am Ufer hautnah, inklusiver spannender und lustiger Anekdoten von unserem Flussschiffkapitän.
Das Herbstwetter ist ein Traum, die Sonne scheint, es weht fast kein Wind und der Blick vom Jungfernstieg gar wunderbar. So gönnen wir uns noch ein bisschen Sonnesitzen, draußen, die Füße eingewickelt in eine Decke und neben uns ein Heizschwammerl.
Das Konzept von Alex im Alsterpavillion am Jungfernstieg ist eine Mischung zwischen Café, Bistro und Restaurant in Verbindung mit der sogenannten Erlebnisgastronomie. Hier geht es eindeutig um sehen und gesehen werden.
Rechts sehen wir auf den Neuen Wall, links ist die Alster und vor uns ein gemixter Drink. Und wir befinden auch unsere Mischung ist ganz gut gelungen!
Ein paar Infos und Links zu Hamburg
Fliegen & Nächtigen
Flug mit Airberlin ab/bis Wien mehrmals täglich
5* Hotel Park Hyatt Hamburg: www.hamburg.park.hyatt.com
Tipps rund um Sport in Hamburg
Radfahren: www.hhcitycycles.de
Damn Good Yoga: www.damngoodyoga.de
Laufen: www.hamburg.de/laufstrecken-in-hamburg
Yoga auf der Alster: 2x im Monat findet Hatha Yoga in Kombination mit einer Bootstour statt: www.alstertouristik.de/specials/yoga-auf-der-alster.html
Klettern: www.nordwandhalle.de
Spazieren: Hamburg ist so kompakt, perfekt um fast alles per piedes zu entdecken
Mehr über Sport in Hamburg auf facebook: www.facebook.com/sport.begeistert.hamburg
Weiteres Infos
Mit freundlicher Unterstützung von Airberlin und Deutsche Zentrale für Tourismus.
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